Medizinstudium im Ausland - Eine gute Alternative zu Deutschland?

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Road to Med School

20.12.2022

Es ist ein ernüchternder Moment, wenn man realisiert, dass man sein lang ersehntes Studium nicht beginnen kann, weil man keinen Studienplatz in Deutschland erhält. Und das aufgrund der absurd hohen Studien Ansprüche, der mit Abstand zu wenigen Studienplätzen und seinem eigenen, absolut zufriedenstellenden, 2,0er Abitur. Sollte man sich deswegen seinen Traum eines Medizinstudiums nicht erfüllen, nur weil man diese Möglichkeit nicht in seinem Heimatland hat? Denn Medizin ist nunmal ein weltweit gleich gelehrtes Fach und nicht, wie zum Beispiel Jura, länderspezifisch. Der große Vorteil der Europäischen Union ist, man kann sich einen Studienort in Europa suchen, dort sein Studium beginnen und der Abschluss wird in der ganzen EU anerkannt. Noch dazu hat man gegebenenfalls die Möglichkeit, in sein Heimatland zu wechseln. Besonders beliebt zum Studieren ist Osteuropa: Polen, Tschechien, Litauen, Slowakei, Ungarn und Rumänien. 

Vor allem letzteres ist eine gute Alternative für Deutsche Studenten. Die im Vergleich geringen Studiengebühren von maximal 7.500 Euro pro Studienjahr ziehen viele Studenten an. Im Vergleich: in Prag belaufen sich die Studiengebühren auf 15.000 Euro pro Jahr.  Aber nicht nur das Finanzielle sollte über das Studienland entscheiden, denn Rumänien kann auch mit einer extrem praktisch angelegten Ausbildung und kleinen Arbeitsgruppen punkten. Die Unterschiede zum Studium in Deutschland sind vor allem die Struktur des Semesters und die Art des Lehrens. In Rumänien ist das Semester 18 Wochen lang, aufgeteilt in 14 Unterrichtswochen und 4 Wochen Klausurenphasen. Das heißt, die Klausuren folgen direkt dem Gelernten; das ist der größte Unterschied. Somit gibt es keine vergleichbare Prüfung zum Physikum. Wenn man ehrlich ist, macht dieses Lernkonzept viel mehr Sinn, denn man muss sein Wissen direkt in der Klausur unter Beweis stellen und nicht erst mehrere Semester auf die eigentliche Prüfung warten. Die ersten 3 Jahre des 6 jährigen Studiums besteht aus den vorklinischen Fächern wie Anatomie, Biochemie, Physiologie, usw. Die 2. Hälfte des Studiums ist der Teil der klinischen Fächer, die auch im Krankenhaus und am Patientenbett gelehrt werden. Hier gibt es kein Praktisches Jahr, welches in Deutschland dem 11. und 12. Semester entspricht, dafür aber viel mehr praktischen Unterricht während der klinischen Semester. Die Abschlussprüfung des Studiums ist eine schriftliche Prüfung, bestehend aus Multiple Choice Fragen und der Verteidigung seiner Thesis. Die aufgeführten Punkte führen zu einer sehr angenehmen Lernatmosphäre, die einen motiviert, mehr und gerne zu lernen. Auch nach erfolgreich beendetem Studium ist der Abschluss, aus dem EU-Ausland, kein Nachteil bei einer Bewerbung im Krankenhaus, im Gegenteil man wird eher bevorzugt aufgrund der praktisch angelegten Ausbildung. Die Approbation, also die Anerkennung als Arzt, ist gar kein Problem, aber es braucht ca. 6 Monate bis man diese erhält, aufgrund des erhöhten bürokratischen Aufwandes